Niesener wollen marode Bruchsteinscheune zum Dorfgemeinschaftshaus umbauen, vom »Schandfleck« zum Schmuckstück
Von der Ruine zum Schmuckstück: Die ehemals landwirtschaftlich genutzte Bruchsteinscheune im Ortskern von Willebadessen-Niesen soll zu einer Dorfgemeinschafts-Einrichtung umgebaut werden. Das NRW-Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung stellt den Bürgern in Niesen dafür Fördermittel in Höhe von 162.500 Euro zur Verfügung.
Direkt in der Ortsmitte gelegen, unweit an der Kirche, sei die marode Scheune mit teilweise eingestürztem Dach den Niesenern schon lange ein Dorn im Auge gewesen, stellt Niesens Ortsbürgermeister Markus Hagemann fest.
»Die alte Scheune ist allen ein Ärgernis«, sagt Hagemann. Dass das Ministerium die Initiative zum Umbau des Gebäudes unterstützt, ist dem Verein »Dorfgemeinschaft Niesen« zu verdanken, der im Mai 2017 gegründet worden war und in Düsseldorf einen entsprechenden Förderantrag gestellt hatte.
Idee geht auf IKEK zurück
Die alte Scheune auch in Zukunft nutzen zu können, hatten sich fast alle Niesener bei einer Fragebogen-Aktion gewünscht. Die Idee, das Gebäude zu einem Dorfgemeinschaftshaus auszubauen, geht auf die Aufstellung des Integrierten Kommunalen Entwicklungskonzeptes (IKEK) zurück. Nach und nach wurde das Projekt weiter verfolgt. »Es ist ein zartes Pflänzchen, das langsam wachsen muss«, so Hagemann.
Die Stadt Willebadessen werde nun zunächst die alte Scheune erwerben, die Übernahme sei parallel zur Antragstellung geregelt worden, erläutert der Ortsbürgermeister. Innerhalb von zwei Jahren soll dann der Umbau erfolgen, der Ende 2020 abgeschlossen sein muss – dieser Zeitrahmen sei Voraussetzung für die Bewilligung der Fördermittel gewesen.
Abriss soll zügig geschehen
»Ich hoffe, dass wir den Abriss noch in diesem Winter hinbekommen, im Februar könnten wir dann mit den Umbauarbeiten loslegen«, ist Markus Hagemann zuversichtlich.
Abgerissen werde nur der marode Teil der Scheune, wo das Dach bereits eingestürzt sei. Der andere Bereich, den bis vor einem Jahr noch eine Firma als Garage genutzt habe, bleibe erhalten. »Die Struktur des Gebäudes soll bewahrt werden«, so Hagemann.
Infoabend wird geplant
Angedacht sind ein Dorfgemeinschaftshaus mit Küche, Gastronomieraum und Toiletten, Infotafeln zur Historie des Ortes, ein Spielplatz und ein Unterstellplatz für Fahrräder als Anlaufpunkt für Touristen. In erster Linie soll die neu gestaltete Scheune den Niesenern als Begegnungsstätte dienen. »Sonntagsnachmittags ein Kaffeetrinken, in regelmäßigen Abständen vielleicht ein Kneipenbetrieb«, erläutert Hagemann.
Weitere Details sollen den Bürgern bei einem Infoabend vorgestellt werden. Den Termin dazu werde der Vorstand der »Dorfgemeinschaft Niesen« voraussichtlich Ende Oktober bekannt geben.